In vier Schritten zum Kompetenznachweis International
Um den Kompetenznachweis International in der Praxis anzuwenden, müssen KNI-Coachs und Jugendliche gemeinsam den Blick schärfen für das, was in einem internationalen Projekt gelernt werden kann und welche Wirkung die Teilnahme auf den Einzelnen hat. Vier getrennte Verfahrensschritte bieten dafür die notwendige Struktur.

Das Nachweisen von Kompetenzen mit dem Kompetenznachweis International ist bei allem Anspruch an die Sache kein kompliziertes Vorhaben. Es deckt sich über weite Strecken mit der täglichen Arbeit pädagogischer Fachkräfte und Betreuer/-innen. Gleich wohl ist es aufgrund der Besonderheit von Kompetenzen und subjektiven Faktoren ein komplexes Unterfangen. Daher bedarf es einer seriös aufgebauten und nachvollziehbaren Struktur. Durch vier deutlich voneinander getrennte Verfahrensschritte wird beim Kompetenznachweis International der Rahmen für das Definieren, Erkennen, Benennen und Dokumentieren von Kompetenzen abgesteckt.
Schritt 1: Die (kompetenzorientierte) Projektanalyse
Systematisch arbeitet der KNI-Coach im Vorfeld heraus, welche Aufgaben die Jugendlichen in dem konkreten internationalen Projekt bewältigen müssen und welche Schlüsselkompetenzen dort potenziell erworben werden können. Hierfür stehen Materialien zur Verfügung, die helfen, diese Projektanalyse zu erarbeiten (Kompetenzsystematik). Damit macht sich der KNI-Coach ein genaues Bild von den Anforderungen, die ein internationales Projekt an die Jugendlichen stellen wird; dies erleichtert die spätere Beobachtung der Jugendlichen.
Schritt 2: Die Beobachtung
Der zweite Schritt des Nachweisverfahrens beginnt im Kontakt mit den Jugendlichen. Die Teilnahme ist freiwillig. Alle Beteiligten arbeiten an diesem Prozess aktiv mit. Der KNI-Coach hat während der Praxisphase die Aufgabe, die einzelnen Jugendlichen zu beobachten und dies anschließend für das spätere Gespräch zu dokumentieren. Auch die Jugendlichen beobachten sich selbst und halten ihre Eindrücke fest. Hier sind viele Formen denkbar - Memokarten, Tagebuch, Protokolle, Videoaufzeichnungen, Arbeitsproben, Gesprächsaufzeichnungen, Beobachtungsbögen etc. Die Dokumentation dient als Grundlage für die anschließenden Gespräche zwischen dem KNI-Coach und den Teilnehmenden.
Schritt 3: Der Dialog
Im Gespräch tauschen sich KNI-Coach und die Teilnehmenden über ihre Eindrücke aus. Dabei bestätigen sich einige der Beobachtungen, andere werden möglicherweise relativiert.
Ziel ist es, gemeinsam zu einer abschließenden Beschreibung der wahrgenommenen Kompetenzen der Teilnehmenden bzw. Teamer/-innen zu kommen, mit der beide Seiten einverstanden sind. Vor allem bei längerfristig angelegten Projekten sollten die Jugendlichen dazu angeleitet werden, Akteure ihres eigenen Bildungsprozesses zu werden. Sie lernen dadurch, selbstständig ihre Entwicklung zu beobachten und einzuschätzen.
Schritt 4: Der Nachweistext
Die Ergebnisse der Beobachtungen und die Folgerungen über die hierbei sichtbar gewordenen Schlüsselkompetenzen werden abschließend im Kompetenznachweis International festgehalten. Auch dieses Verfahren ist ein gemeinsamer Vorgang zwischen den Teilnehmenden und dem KNI-Coach. In einer kompakten Darstellung sollen exemplarisch die Stärken herausgestellt werden. Dieses „Kompetenzprofil“ wird mit der kurzen Beschreibung des Projektrahmens („Kurzbeschreibung“) und einer Hervorhebung besonders ausgeprägter Schlüsselkompetenzen in den zweiseitigen Kompetenznachweis International eingetragen.
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